Ubuntu Version 7.10 (Gutsy Gibbon)
Am 18.10. veröffentlichte das Ubuntu-Team die Version 7.10 mit dem Codenamen “Gutsy Gibbon”. In diesem Artikel schildere ich meine Erfahrungen bezüglich der Zugänglichkeit für blinde Anwender.
Drei verschiedene CDs stehen für die Installation zur Verfügung: Die Desktop CD ist eine Live-CD, mit der man Ubuntu gefahrlos ausprobieren und bei Gefallen installieren kann. Wer Ubuntu auf einem Server betreiben möchte und auf keine grafische Oberfläche angewiesen ist, greift zur Server Install CD. Verfügt der Computer über weniger als 320 MB Arbeitsspeicher oder bevorzugt man den textbasierten Installer, verwendet man die Alternate Install CD. Auf meinem Server stelle ich Images für die Intel X86-Computerarchitektur im Verzeichnis /pub/ubuntu/ zur Verfügung. Der Server der Uni Bayreuth enthält weitere CD-Images.
Orca auf der Desktop CD
Wer den Screenreader Orca einmal ausprobieren möchte, kann dies mit der Desktop CD gefahrlos tun. Das CD-Image ist 696 MB groß und auf meinem Server unter dem Dateinamen ubuntu-7.10-desktop-i386.iso verfügbar. Hat man das Image auf einen Rohling gebrannt, ist der PC von diesem zu starten. Wenn sich die CD nicht mehr dreht, erscheint der Bootbildschirm. Möchte man eine deutsche Oberfläche laden und die deutsche Tastaturbelegung verwenden, ist zunächst auf F2 zu drücken. Jetzt befindet man sich in der Liste der verfügbaren Sprachen. Drückt man dreimal die Cursor-auf-Taste, ist Deutschland markiert. Wenn man nun auf Enter drückt, wird auch der Text des Bootschirms auf deutsch angezeigt. Den eigentlichen Bootvorgang der Live-CD startet man mit einem Druck auf die Enter-Taste.
Den Screenreader Orca starten
Verwendet man eine USB-Braillezeile, wird diese von BrlTTY während des Startvorganges automatisch erkannt. Am Ende des Startvorganges erscheint allerdings der Text “Screen not in text mode” auf der Braillezeile, was völlig normal ist. Man befindet sich schließlich auf der grafischen Oberfläche, wo ein anderer Screenreader zur Ansteuerung der Braillezeile verwendet werden muss.
Um Orca zu starten, ist mit der Tastenkombination Alt+F2 der Ausführen-Dialog aufzurufen. Hier gibt man orca ein und bestätigt die Eingabe mit der Enter-Taste. Da der Screenreader zum ersten Mal verwendet wird, durchläuft man zunächst ein Setup-Programm. Die Einstellungsmöglichkeiten werden von einer Sprachausgabe vorgelesen. Ist die Konfiguration beendet, muss man sich aus- und wieder einloggen. Das geschieht im Normalfall automatisch. Falls nicht, kann man den Desktop gewaltsam mit der Tastenkombination Strg+Alt+Entfernen neu starten.
Um Orca zu verwenden, ist erneut Alt+F2 für den Ausführen-Dialog zu drücken und orca einzugeben.
Die Alternate und Desktop CD
Da sich der Startvorgang dieser CDs nicht unterscheidet, beschreibe ich beide Vorgehensweisen in einem Abschnitt.
Hat man die CD auf einen Rohling gebrannt und den Computer gestartet, erscheint der Bootbildschirm. Soll eine USB-Braillezeile erkannt und der amerikanische Braillezeichensatz verwendet werden, kann einfach auf Enter gedrückt werden. Wenn man den deutschen Braillezeichensatz verwenden möchte, ist auf jeden Fall auf F6 zu drücken und eine Eingabe vorzunehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass der amerikanische Tastaturzeichensatz verwendet wird. Das =-Zeichen befindet sich demnach rechts neben dem ß.
Für eine USB-zeile ist folgendes einzugeben:
install brltty=,,de
Soll eine serielle Zeile der Firma Handy Tech am ersten seriellen Anschluss verwendet werden, ist folgendes einzugeben:
install brltty=ht,ttyS0,de
Datum der Veröffentlichung: Samstag, 27.10.2007