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Konfiguration einer Netzwerkkarte

In diesem Artikel erkläre ich die Konfiguration einer Netzwerkkarte unter Debian GNU/Linux. Obwohl eine Netzwerkkarte in der Regel schon während der Installation konfiguriert wird, kann es erforderlich sein, die Konfiguration anzupassen oder zu erweitern. Dies zeige ich anhand der in diesem Artikel verwendeten Beispiele.

ifconfig – Netzwerkschnittstellen konfigurieren

Mit diesem Programm können Informationen über verfügbare oder aktive Netzwerkschnittstellen angezeigt und verändert werden. Die vorgenommenen Einstellungen gehen verloren, wenn der Computer oder das Netzwerk neu gestartet werden. Dauerhafte Einstellungen sind in der Datei interfaces einzutragen, die weiter unten beschrieben wird.

Informationen über aktive Schnittstellen ausgeben

Ruft man ifconfig ohne weitere Argumente auf, werden Informationen über gerade aktive Netzwerkschnittstellen ausgegeben:

ifconfig
eth0      Protokoll:Ethernet  Hardware Adresse 00:09:5B:22:A1:01  
          inet Adresse:192.168.100.1  Bcast:192.168.100.255  Maske:255.255.255.0
          inet6 Adresse: fe80::209:5bff:fe22:a101/64 Gültigkeitsbereich:Verbindung
          UP BROADCAST RUNNING MULTICAST  MTU:1500  Metric:1
          RX packets:1970 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
          TX packets:1890 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
          Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:1000
          RX bytes:648250 (633.0 KiB)  TX bytes:435758 (425.5 KiB)
          Interrupt:11 Basisadresse:0x9000

lo        Protokoll:Lokale Schleife  
          inet Adresse:127.0.0.1  Maske:255.0.0.0
          inet6 Adresse: ::1/128 Gültigkeitsbereich:Maschine
          UP LOOPBACK RUNNING  MTU:16436  Metric:1
          RX packets:20 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
          TX packets:20 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
          Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:0
          RX bytes:1688 (1.6 KiB)  TX bytes:1688 (1.6 KiB)

Im gezeigten Beispiel besitzt die Netzwerkkarte eth0 die IP-Adresse 192.168.100.1 und die Subnetzmaske 255.255.255.0.

Sollen nur Informationen über die Schnittstelle eth0 ausgegeben werden, ist der Name der Schnittstelle an ifconfig zu übergeben.

Informationen über alle verfügbaren Schnittstellen ausgeben

Einzelne Netzwerkschnittstellen können auch deaktiviert sein. Dann tauchen sie in der Ausgabe von ifconfig nicht auf. Der folgende Aufruf gibt Informationen über alle Schnittstellen aus:

ifconfig -a

IP-Adresse und Subnetzmaske verändern

Der folgende Aufruf weist der Netzwerkkarte eth0 die IP-Adresse 192.168.100.1 und die Subnetzmaske 255.255.255.240 zu. Durch die Angabe der Netzwerkmaske wird festgelegt, dass in diesem Netzwerk 14 IP-Adressen im Bereich von 192.168.100.1 bis 192.168.100.14 vergeben werden können:

ifconfig eth0 192.168.100.1 netmask 255.255.255.240

Die Datei interfaces

In der Datei interfaces, die sich im Ordner /etc/network/ befindet, werden die beim Bootvorgang des Rechners zu konfigurierenden Netzwerkschnittstellen eingetragen. Diese Datei wird während der Installation von Debian angelegt und muss nur bei Bedarf erweitert werden.

Das Netzwerk muss nach jeder Änderung an dieser Datei mit folgendem Befehl vom Benutzer root neu gestartet werden:

/etc/init.d/network restart

Automatische Konfiguration via DHCP

Die Netzwerkkarten der Computer in einem Netzwerk können automatisch konfiguriert werden. Dies geschieht über einen DHCP-Server (DHCP steht für Dynamic Host Configuration Protocol), der meist von DSL-Routern oder anderen Computern in einem Netzwerk zur Verfügung gestellt wird.

Während der Installation von Debian GNU/Linux wird versucht, die erkannte Netzwerkkarte via DHCP automatisch zu konfigurieren. Gelingt dies, wird die Netzwerk-Konfigurationsdatei /etc/network/interfaces automatisch mit den erforderlichen Informationen gefüllt.

Hier die Datei für eine automatische Netzwerkkonfiguration:

# This file describes the network interfaces available on your system
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5).

# The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

# The primary network interface
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp

Vergabe einer festen IP-Adresse

Einer Netzwerkschnittstelle kann auch eine feste IP-Adresse zugewiesen werden, wie das untenstehende Beispiel zeigt: Der Schnittstelle eth0 wird die IP-Adresse 192.168.100.1 mit der Subnetzmaske 255.255.255.0 zugewiesen. Die Angabe der IP-Adresse des Gateways ist für den Internetzugang erforderlich. Der Gateway kann z. B. von einem DSL-Router bereitgestellt werden.

# This file describes the network interfaces available on your system
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5).

# The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

# The primary network interface
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet static
address 192.168.100.1
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.100.254

Die Datei resolv.conf

In der Datei resolv.conf, die im Ordnder /etc/ zu finden ist, werden die zu verwendenden Nameserver eingetragen. Soll der Internetzugang über einen DSL-Router realisiert werden, ist hier die IP-Adresse des Routers einzutragen. Diese ist meist mit der IP-Adresse des Gateway identisch.

Wenn die Netzwerkkarte via DHCP konfiguriert wird, braucht man sich um den Inhalt der Datei nicht zu kümmern, da diese immer neu geschrieben wird. Werden die IP-Adressen fest vergeben, ist diese Datei z. B. mit folgendem Inhalt manuell zu erstellen:

nameserver 192.168.100.254

Mehrere nameserver können angegeben werden, indem diese in jeweils eine extra Zeile geschrieben werden.

Datum der Veröffentlichung: Freitag, 22.12.2006

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