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Namensauflösung in einem Netzwerk

In diesem Artikel gebe ich eine Einfühung in das Prinzip der Namensauflösung in einem Netzwerk.

Wenn du in deinem Browser die Adresse www.linux-fuer-blinde.de eingibst, stellt dein Computer eine Verbindung zu einem anderen Rechner im Internet – dem wohl größten Netzwerk der Welt – her.

Der Ablauf der Namensauflösung

Jedes Gerät in einem Netzwerk besitzt eine eindeutige IP-Adresse und kann nur über diese Adresse angesprochen werden. Da wir Menschen uns Adressen wie 213.239.210.240 recht schlecht merken können, geben wir lieber einen Namen wie www.linux-fuer-blinde.de ein. Der eingegebene Name muss also in die dazugehörige IP-Adresse aufgelöst werden, da nur so eine Verbindung zum Server hergestellt werden kann. Die Auflösung eines Namens erfolgt in den folgenden Schritten:

  1. Als erstes überprüft der Client, ob der Name in seinem lokalen Cache (Zwischenspeicher) vorhanden ist.
  2. Wird hier kein Eintrag gefunden, wird die Datei hosts durchsucht.
  3. Verläuft diese Anfrage ergebnislos, wird der DNS-Server konsultiert.
  4. (nur bei Windows): Findet auch der DNS-Server keine IP-Adresse, wird der WINS-Server befragt.
  5. (nur bei Windows): Ist der eingegebene Name auch dem WINS-Server unbekannt, wird ein NetBIOS-Rundspruch verschickt. Hier werden alle Computer im Netzwerk befragt.
  1. (nur bei Windows): Zuletzt wird die Datei lmhosts nach einem passenden Eintrag durchsucht.

Die Datei hosts

Jedes netzwerkfähige Betriebssystem verfügt über die Datei hosts. Unter Windows 95/98/ME liegt diese im Ordner C:\WINDOWS. Bei Windows NT/2000/XP findet man diese Datei unter C:\WINNT\system32\driverstc und unter Linux im Ordner /etc.

Der Aufbau der Datei ist recht einfach. In der ersten Spalte einer Zeile steht die IP-Adresse und in den weiteren – durch einen Tabulator oder ein Leerzeichen getrennt – der dazugehörige Name. Zeilen, die mit einer Raute beginnen, werden ignoriert.

So sieht die Datei hosts auf meinem System aus:

127.0.0.1    localhost
192.168.100.1    debian    www.bienlein.local    www.linux-fuer-blinde.local
192.168.100.2    simonawg

# The following lines are desirable for IPv6 capable hosts
::1     ip6-localhost ip6-loopback
fe00::0 ip6-localnet
ff00::0 ip6-mcastprefix
ff02::1 ip6-allnodes
ff02::2 ip6-allrouters
ff02::3 ip6-allhosts

DNS – Domain Name Service

Beim Domain Name Service handelt es sich um eine hierarchisch aufgebaute Serverstruktur, die zur Auflösung von Namen in IP-Adressen dient. Jeder Name Server ist für die Verwaltung der ihm zugeteilten Namen (im Internet Domänen) zuständig. Möchte man in einem kleinen privaten Netzwerk nur wenige Namen verwalten, kann man diese noch auf jedem Computer in die hosts Datei eintragen. Nur bei einer wachsenden Anzahl von Rechnern und Namen ist der Betrieb eines eigenen Name Servers sinnvoll. Die Konfiguration eines Name Servers soll an dieser Stelle nicht behandelt werden.

Welcher Nameserver vom Client befragt wird, kann unter Windows mit dem Kommandozeilen-Befehl ‘ipconfig /all’ ermittelt werden. Unter Linux ist der zuständige Nameserver in der Datei /etc/resolv.conf eingetragen.

WINS – Windows Internet Name Service

WINS ist ein auf Windows basierendes System zur Namensauflösung. Wie bei DNS greift der Client auf einen WINS-Server zu um den Namen in eine IP-Adresse aufzulösen.

Die Datei lmhosts

Die Datei lmhosts findet man ausschließlich in Windows-Betriebssystemen. Ähnlich wie bei der Datei hosts werden hier IP-Adressen und NetBIOS-Namen verwaltet.

Datum der Veröffentlichung: Samstag, 09.12.2006

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