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Zugriff auf externe Datenträger

In diesem Artikel erkläre ich, wie du unter Linux auf externe Datenträger wie Disketten, Partitionen von Festplatten oder USB-Geräte zugreifen kannst.

Alles ist eine Datei

Unter Linux werden externe Datenquellen nicht über Laufwerksbuchstaben angesprochen. Der Inhalt der Datenträger wird in ein bestehendes Verzeichnis im Dateisystem eingehängt. Diesen Vorgang nennt man mounten. So findest du zum Beispiel den Inhalt der eingelegten CD-ROM im Verzeichnis /cdrom. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es durch Hardware-Veränderungen nicht zur Verschiebung von Laufwerksbuchstaben kommen kann. Baut man z. B. eine zweite Festplatte ein, kann man den Inhalt der Heimatverzeichnisse auf diese verschieben und die neue Festplatte trotzdem ins Verzeichnis /home einhängen. Eine via USB angeschlossene externe Festplatte kann für Datensicherungen in das Verzeichnis /mnt/backup/ eingebunden und nach Gebrauch wieder ausgehängt werden.

Einhängen eines Datenträgers

Um z. B. auf das CD-Laufwerk zugreifen zu können, ist der Befehl mount notwendig. Häufig können externe Datenträger nur vom Administrator root ein- und ausgehängt werden. Ausnahmen können aber auch definiert werden. Diese werden über die Datei /etc/fstab gesteuert.

Das Kommando mount hat folgende Syntax:

mount [Optionen] Gerät Verzeichnis

Ruft man mount ohne weitere Argumente auf, werden die aktuell eingehängten Datenquellen aufgelistet. Hier eine Auswahl verfügbarer Optionen:

-t type
Mit der Option -t wird das Dateisystem angegeben. Mögliche Dateisysteme sind: ext2, ext3, vfat, iso9660, reiserfs, ...
-r
Der Datenträger wird nur mit Lesezugriff gemountet.
-w
Der Datenträger wird mit Lese-/Schreibzugriff gemountet. Dies ist der Standardwert.

Der Parameter für das Gerät bezeichnet den Namen der Schnittstelle zur Datenquelle. Geräte werden über einen Devicenamen angesprochen. Diese Devices sind im Verzeichnis /dev/ zu finden und stellen dem Kernel die Schnittstelle zur Hardware zur verfügung. Folgende Namen werden z. B. verwendet:

  • Das erste Diskettenlaufwerk heißt /dev/fd0, das zweite /dev/fd1, ...
  • Die Master-Festplatte am ersten IDE-Controller heißt /dev/hda. Die Slave-Platte am ersten IDE-Controller /dev/hdb.
  • Der Master am zweiten Controller wird mit /dev/hdc und der Slave mit /dev/hdd angesprochen.
  • IDE-CDROM-Laufwerke werden wie Festplatten eingegliedert.
  • SCSI-Festplatten/CDROM-Laufwerke werden mit /dev/sda, /dev/sdb, ... angesprochen.
  • USB-Sticks und -Festplatten werden wie SCSI-Geräte angesprochen. Für die Unterstützung von USB-Datenträgern müssen die entsprechenden Kernelmodule geladen sein. Dies ist bei den Standard-Kerneln der Distributionen in der Regel der Fall.

    Mit dem Parameter für das Verzeichnis legt man fest in welches Verzeichnis der Datenträger eingebunden werden soll. Enthält das angegebene Verzeichnis bereits Dateien, werden diese durch den Befehl mount nicht gelöscht, sondern lediglich ausgeblendet und durch den Inhalt des Datenträgers ersetzt. Hängt man den Datenträger wieder aus, kommt der Inhalt wieder zum Vorschein.

    Aushängen des Datenträgers

    Braucht man den eingehängten Datenträger nicht mehr, muss dieser unbedingt wieder ausgehängt werden. Oft werden die vorgenommenen Änderungen an der Dateistruktur nämlich erst beim Aushängen auf den Datenträger geschrieben. Ist zum Beispiel das CD-Laufwerk eingehängt, kann es auch nicht mehr geöffnet werden. Dies ist erst nach dem Aushängen wieder möglich.

    Um das im Verzeichnis /mnt eingehängte Dateisystem wieder auszuhängen, ist folgender Befehl einzugeben:

    umount /mnt

    Die Datei /etc/fstab

    Die Datei /etc/fstab enthält Parameter über Dateisysteme, die schon beim Systemstart eingebunden werden. Weiterhin enthält sie Einträge über Dateisysteme, die im laufenden Betrieb von beliebigen Benutzern hinzugefügt und entfernt werden dürfen.

    Jede Zeile hat sechs Spalten und steht für ein Dateisystem. Die Zeilen haben folgenden Aufbau:

    File System
    Name des Devices, welches zu mounten ist (zum Beispiel /dev/hda1).
    mount point
    Name des Verzeichnisses (zum Beispiel /).
    type
    Name des verwendeten Dateisystems (zum Beispiel ext2).
    options
    Optionen für den Befehl mount (siehe untenstehende Liste).
    dump
    Eine 1 bestimmt, dass das Dateisystem vom Kommando dump gesichert werden soll.
    pass
    Diese Spalte legt fest, ob das Dateisystem vor dem mounten überprüft werden soll. Beim Root-Dateisystem sollte hier auf jeden Fall eine 1 stehen. Bei allen anderen Einträgen der Datei kann entweder eine 0 (keine Prüfung) oder eine 2 (Überprüfung nach Root-Dateisystem) stehen.

    Options

    Die vierte Spalte eines Eintrages gibt nähere Optionen für den mount-Befehl an.

    noauto
    Das Dateisystem wird beim Booten nicht automatisch eingebunden.
    user
    Ist diese Option gesetzt, darf das Dateisystem von normalen Benutzern gemountet werden.
    ro
    Das Dateisystem darf nur gelesen werden.
    rw
    Das Dateisystem darf auch beschrieben werden (read, write).
    exec
    Das Ausführen von Programmen, welche auf dem Dateisystem gespeichert sind ist erlaubt.
    sync
    Daten werden nicht gepuffert, sondern sofort auf das Dateisystem geschrieben.

    So könnte die Datei /etc/fstab aussehen:

    # /etc/fstab: static file system information.
    #
    # <file system>    <mount point>    <type>    <options>        <dump>    <pass>
    /dev/hda1    /        reiserfs    defaults    0    0
    /dev/hda2    none        swap    sw            0    0
    proc    /proc    proc    defaults        0    0
    /dev/fd0    /floppy    autouser,noauto        0    0
    /dev/cdrom    /cdrom    iso9660    ro,user,noauto    0    0

    Beispiele

    Eine mit dem FAT-Dateisystem formatierte Diskette wird in das Verzeichnis /floppy eingehängt:

    mount -t vfat /dev/fd0 /floppy

    Die zweite primäre Partition der Master-Platte am ersten IDE-Controller wird ins Verzeichnis /mnt eingehängt. Man kann nur lesend auf die Partition zugreifen. Das Dateisystem wird automatisch erkannt:

    mount -r /dev/hda2 /mnt

    Das CD-Laufwerk wird eingebunden. Die notwendigen Informationen werden aus der Datei /etc/fstab gelesen:

    mount /cdrom

    Datum der Veröffentlichung: Mittwoch, 29.11.2006

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