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Tipps zum Arbeiten mit der Bash

Die Bash ist unter Linux und Mac OS X oft der standardmäßig verwendete Kommandozeileninterpreter. Daher ist es gut, wenn man ein paar Tipps und Tricks kennt, die das Arbeiten noch einfacher machen.

Vervollständigen mit der Tabulatortaste

Beim Eingeben von Programm-, Verzeichnis- oder Dateinamen kann die Tabulatortaste sinnvoll verwendet werden. Diese versucht nämlich, die gemachte Eingabe zu vervollständigen. Dabei wird die Eingabe so lange vervollständigt, wie es eindeutig übereinstimmende Treffer gibt. Sind die Möglichkeiten nicht mehr eindeutig, ist ein Piepton zu hören. Drückt man erneut die Tabulator Taste, werden die möglichen Varianten in der Zeile über dem Cursor angezeigt.

Will man zum Beispiel in das Verzeichnis /var/ wechseln, reicht es, /v gefolgt von einem Druck au die Tabulatortaste einzugeben. Wenn man diese Funktion geschickt einsetzt, kann man noch schneller Eingaben tätigen.

Hinweise zum Eingeben von Text

Ein Befehl wird von der Bash erst interpretiert und ausgeführt, wenn man diesen mit der Enter-Taste abgeschickt hat. Hat man sich bei der Eingabe vertippt oder möchte etwas ändern, kann man den Cursor mit den Pfeiltasten links und rechts bewegen. Es stehen aber auch ein par Tastenkombinationen zum Bearbeiten der Eingabe zur Verfügung:

Strg+b
Bewegt den Cursor zum vorherigen Zeichen.
Strg+f
Bewegt den Cursor zum nächsten Zeichen.
Backspace
Das zeichen links vom Cursor wird gelöscht.
Strg+d
Das Zeichen unter dem Cursor wird gelöscht.
Strg+k
Der Text bis zum Zeilenende wird gelöscht.
Strg+u
Der Text bis zum Zeilenanfang wird gelöscht.
Alt+d
Löscht den Text bis zum Wortende. Befindet sich der Cursor zwischen zwei Worten, wird das komplette folgende Wort gelöscht.
Strg+a
Der Cursor bewegt sich an den Anfang der Zeile.
Strg+e
Der Cursor bewegt sich an das Zeilenende.
Alt+f
Der cursor bewegt sich zum nächsten Wort.
Alt+b
Der Cursor geht zum vorherigen Wort.
Strg+t
Das Zeichen unter dem Cursor tauscht seinen Platz mit dem zeichen links vom Cursor.
Alt+u
Die Großschreibung für das aktuelle oder folgende Wort wird aktiviert.
Alt+l
Die Kleinschreibung für das aktuelle oder folgende Wort wird aktiviert.
Alt+c
Das aktuelle oder folgende Wort wird komplett in Großbuchstaben geschrieben.
Strg+l
der Bildschirm wird gelöscht.

Frühere Befehle erneut aufrufen

In der History werden abgeschickte Befehle gespeichert. Diese können gesucht und erneut ausgeführt werden. Vor dem erneuten Ausführen kann die Befehlszeile selbstverständlich bearbeitet werden.

Drückt man die Pfeil-oben-Taste, bewegt man sich rückwärts durch die Liste der gespeicherten Befehlel. Mit der Pfeil-unten-Taste navigiert man vorwärts durch die Liste.

Verwenden der Suchfunktion

Mit der Suchfunktion können frühere Befehle schnell aufgefunden werden. Drückt man die Tastenkombination Strg+r, können ein oder mehrere Zeichen des zu suchenden Befehls eingegeben werden. Der Cursor springt dann an die erste Fundstelle. Die Liste wird rückwärts durchsucht. Soll der nächste Treffer rückwärts gesucht werden, ist die Tastenkombination Strg+r erneut zu drücken. Soll vorwärts gesucht werden, drückt man Strg+s.

Hier noch eine Zusammenfassung der Tastenkombinationen:

Strg+p oder Pfeilauf
Bewegt sich rückwärts durch die History.
Strg+n oder Pfeilab
Bewegt sich vorwärts durch die History.
Alt+<
Bewegt sich zum ersten Befehl der History.
Alt+>
Springt zum letzten Befehl der History.
Strg+r
Rückwärtssuche durch die History.
Strg+s
Die Suche wird vorwärts gestartet.

Das Aussehen des Prompts verändern

Der Prompt ist ein Hinweis dafür, dass die Bash zur Eingabe neuer Befehle bereit ist. Standardmäßig hat dieser z. B. folgendes Aussehen:

simon@etch:~$

Der Prompt beginnt mit dem Benutzernamen des angemeldeten Users. Danach folgt ein At-Zeichen. Nun folgen der Hostname des Rechners und ein Doppelpunkt. Anschließend wird das aktuelle Verzeichnis ausgegeben, wobei die Tilde für das Heimatverzeichnis des Benutzers steht. Das abschließende Dollarzeichen symbolisiert, dass man nicht als Administrator (root) angemeldet ist. Wäre man root, würde hier eine Raute stehen.

Das Format des prompts wird über die Variable PS1 gesteuert, deren aktueller Wert mit dem echo Befehl ausgegeben werden kann:

simon@etch:~$ echo $PS1
\u@\h:\w\$
simon@etch:~$

Hier eine Auswahl der möglichen Anweisungen zum Aussehen des Prompts:

\d
Das aktuelle Datum im Format Wochentag Monat Tag (z. B.: Sa Aug 30)
\h
Der Hostname bis zum ersten Punkt.
\H
Dder komplette Hostname
\j
Die Anzahl der Jobs, die von der Shell aktuell verwaltet werden.
\t
Die aktuelle Uhrzeit im 24 Stunden Format (HH:MM:SS).
\A
Die Urhzeit im 24 Stunden Format (HH:MM).
\u
Der aktuelle Benutzername
\w
Das aktuelle Arbeitsverzeichnis. Das Heimatverzeichnis wird mit einer Tilde (~) abgekürzt.
\W
Der letzte Teil des aktuellen Arbeitsverzeichnisses. Die Tilde (~) steht für das Heimatverzeichnis.
\!
Die History-Nummer des Befehls.
\#
Die Nummer des Kommandos in der laufenden Shell Session.
\$
Wenn man als root arbeitet (UserID 0), wird eine Raute angezeigt. Sonst erscheint ein Dollar Zeichen.

Möchte man das Format des Prompts nur für die aktuelle Sitzung ändern, kann man die Variable mit der export Anweisung tempurär verändern:

simon@etch:~$ export PS1="\W\$ "
~$

Um das neue Format beim nächsten Login automatisch zu setzen, ist die Anweisung am Ende der Datei ~/.bashrc einzufügen. Gerade für Anwender mit einer kleineren Braillezeile kann dieses Format praktisch sein.

Datum der Veröffentlichung: Dienstag, 26.08.2008

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